Hutberg mit Altan
Dieser allseits bekannter und beliebter Aussichtspunkt der Region , welcher ca. 373 Meter über dem Meer liegt liegt oberhalb der Stadt Herrnhut.
Von hier geniesst man einen wunderschönen Rundumblick über die zahlreichen Ortsteile der Hutbergregion und das Oberlausitzer Bergland,bis hin ins Isergebirge und zum Jeschken.
Sein Altan, ein ursprünglich 1725 errichteter Holzpavillon oberhalb des Gottesackers auf dem Hutberg wurde 1790 zu einem ordentlich befestigten Aussichtsturm ausgebaut. Altan und Hutberg bilden gleichzeitig das Stadtwappen Herrnhuts.
Um die unvergessliche Aussicht und der Blick über Herrnhut zu geniessen, liegt für alle Interessenten im Heimatmuseum der Stadt ein zum Zugang benötigter Schlüssel bereit, welcher gegen eine geringe Depotgebühr zu den Öffnungszeiten des Heimatmuseums ausgeliehen werden kann.
Herrnhuter Sterne
Ein Unternehmen mit Geschichte & Tradition Vor über 160 Jahren im Schoß der Herrnhuter Brüdergemeine entstanden, gilt der Herrnhuter Stern als Ursprung aller Weihnachtssterne. Anfang des 19. Jahrhunderts leuchtete der erste Stern aus Papier und Pappe in den Internatsstuben der Herrnhuter Brüdergemeine.
Von einem Erzieher im Mathematikunterricht erdacht, diente er zum Vermitteln eines besseren geometrischen Verständnisses. Fortan bastelten die Kinder am 1. Sonntag im Advent ihre Sterne und trugen diesen Brauch in ihre Familien.
Bis heute ist es eine schöne Tradition, die besinnliche Weihnachtszeit mit einem Herrnhuter Stern zu beginnen.
Die neue Manufaktur Was vor über 160 Jahren begann, ist zu einer weltumspannenden schönen Tradition gewachsen.
Nach wechselreichen Jahren vereint die neue Manufaktur seit 2010 Produktion, Schauwerkstatt und Restaurant unter einem Dach.
Ergänzt wird das ganze durch die neue Entdeckerwelt für Kinder, welche im März 2018, direkt neben der Manufaktur, eröffnet werden konnte.
In den modernen Räumen der Herrnhuter Sterne Manufaktur falzen und kleben fleißige Hände so nicht nur, um die kleinen und großen Zacken für die berühmten Herrnhuter Sterne entstehen zu lassen, sondern lassen auch das Handwerk und den alten Brauchtum in der Schauwerkstatt erlebbar werden.
Gottesacker der Brüdergemeine
Der »Gottesacker« ist eine barocke Parkanlage am Fuße des Hutbergs, die seit 1730 Begräbnisplatz der Herrnhuter Brüdergemeine ist. Die Bezeichnung »Gottesacker« spiegelt den Glauben der Gemeinde wieder, dass die Verstorbenen, wie in einen Acker gesät, auf den Tag der Auferstehung warten.
Auch heute noch werden die Gemeindeglieder, getrennt nach Schwestern und Brüdern, in der Reihenfolge ihres Heimgangs hier begraben. Familiengrabstätten gibt es nicht. Die schmucklosen Grabsteine aus sächsischem Sandstein versinnbildlichen die Gleichheit aller Menschen im Tode und vor unserem Gott.
Lediglich die Gräber der Familie Zinzendorf wurden im 18. Jahrhundert – wohl als Zeichen des Respektes gegenüber der Ortsherrschaft – hervorgehoben und befinden sich auf dem Hauptweg zum Altan, dem Aussichtstürmchen auf dem Gipfel des Hutbergs.
Auf dem Gottesacker sind die Gräber aller derer – insgesamt über 6.200 – zu finden, die in der Herrnhuter Brüdergemeine gelebt haben.
Im Oktober 2003 wurde zur Erhaltung ein Gottesackerverein gegründet. Der Herrnhuter Gottesacker ist als Teil der Herrnhuter Gärten Mitglied des Gartenkulturpfades beiderseits der Neiße.Dies verbessert die Möglichkeiten der Pflege (Parkseminare) und die Aussichten auf Förderung sowie die touristische Erschließung.
Der Herrnhuter Gottesacker gilt als Kulturdenkmal von überregionaler Bedeutung, wurden doch nach seinem Vorbild Begräbnisplätze der Brüdergemeine in aller Welt angelegt.
Völkerkundemuseum Herrnhut
Das 1878 gegründete Völkerkundemuseum in Herrnhut beherbergt ethnographische Sammlungen mit gegenwärtig rund 6500 Einzelstücken.
Hauptsächlich kamen diese Objekte durch die Sammeltätigkeit von Missionaren der Evangelischen Brüder-Unität (Missionsmuseum) in der Zeit zwischen 1878 und 1940 in den Fundus.
Die Sammlung des Völkerkundemuseums Herrnhut gehört auf Grund ihrer Geschichte in die Reihe der Missionsmuseen. Dabei zählt das 1878 gegründete Herrnhuter Museum - mit seinem Vorläufer, dem seit 1758 nachweisbaren Naturalienkabinett der Brüder-Unität in Barby, später Niesky - zu den ältesten Missionssammlungen im deutschsprachigen Raum.
Mit seinem im Gründungsnamen geäußerten Anspruch eines "ethnographischen kultur- und naturhistorisch-wissenschaftlichen Museums" stellt es innerhalb der Missionsmuseen, die vordergründig zur "Missionspropaganda" gegründet wurden, eine der wenigen Ausnahmen dar.
Die Völkerkundemuseum ist Teil der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen, die zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gehört.
Skulpturenpfad
Auf dem Skulpturenpfad zwischen Herrnhut und Großhennersdorf werden entlang eines in der Landschaft gelegenen Wanderweges an 16 Stationen Kunstwerke zu christlichen Themen präsentiert.
Auf dem bequem zu gehenden Weg erwarten den Wanderer verschiedene künstlerische Skulpturen. Diese befassen sich mit der Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine und der Biographie des Grafen von Zinzendorf.
Der Skulpturenpfad gibt darüber hinaus auch Anstöße, in der Ruhe des Waldes über eigene Glaubensfragen nachzudenken. Der 6 km lange, leicht zu begehende Weg kann aus beiden Richtungen begangen werden.
Wer sich den Rückweg zu Fuß ersparen möchte, kann auch die Buslinie 27 nutzen, welche Herrnhut und Großhennersdorf regelmäßig verbindet. Ein kleines Büchlein mit vielen Abbildungen und Erläuterungen zu den einzelnen Stationen des Skulpturenpfades ist u.a. in der Herrnhuter Tourist-Information erhältlich.
Abschließend noch ein kulinarischer Tipp für alle Wanderer: Täglich außer Montag lädt der nahe des Skulpturenpfades gelegene Landgasthof „Eulkretscham“ auf halber Strecke zu einer Rast ein!
Schloss Berthelsdorf
Herrschaftliches Gut von Mittelberthelsdorf
Das leuchtend weiß verputzte, barocke Herrenhaus des Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf steht wieder fest und sicher.“
Den schlichten, schnörkellosen Baukörper auf rechteckigem Grundriss ziert nichts als der klare Rhythmus der Fenster und der gequaderten Ecklisenen.
Das 1721/22 errichtete Schlossgebäude gilt als Prototyp des Herrnhuter Barock – und war die Keimzelle der bis heute weltweit agierenden evangelischen Brüder-Unität.
Über dem Eingangsportal begrüßen Bibelworte die Eintretenden: „Hier übernachten wir als Gäste, drum ist dies Haus nicht schön und feste. So recht, wir haben noch ein Haus im Himmel, das sieht anders aus.“ Der junge, vom Hallenser Pietismus inspirierte Graf Zinzendorf scharte hier eine Gemeinschaft Gleichgesinnter um sich, lud sonntags die ganze Gemeinde zum Beten und Singen in sein Haus und gab evangelischen Christen, die aus Mähren und Böhmen vertrieben worden waren, im benachbarten Herrnhut Siedlungsland.
Die kleine Freikirche der Herrnhuter entfaltete eine weltweite Missionstätigkeit bis nach Alaska, Südamerika und Afrika. Im Schlossgebäude in Berthelsdorf tagte die Unitäts-Direktion von 1789 bis 1913. Später wurden hier Pferde fürs Militär gezüchtet, zu DDR-Zeiten zog das volkseigene Gut „Thomas Müntzer“ ein, das Schloss verfiel.
Ein glaubensstarker Förderverein hat das Bauwerk mit engagierter Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz seit 2003 gerettet, um ein lebendiges Zentrum zur Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine zu schaffen. 2012 konnten die letzten Schritte der Instandsetzung gefördert werden.
Auch im barocken Gutsgarten soll es, nach historischen Quellen rekonstruiert, künftig wieder sprießen.